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Wandern in Deutschland

Wandern in Deutschland

von Tina Keil

Ein Urlaub am Strand mit Sonne, Meer und großem Massentourismus bietet in der stressigen Zeit für viele keinen großen Erholungsfaktor. Zudem lässt die Toleranz gegenüber Familien mit kleinen Kindern nach. Es steht also die Suche nach einem Ausweichziel an, bei dem sich alle entspannen können.

Wer sagt, Deutschland sei landschaftlich langweilig, der irrt sich gewaltig. Für diejenigen, die die Natur gerne zu Fuß erforschen, sind Deutschlands Wandergebiete einmalig und wunderschön. Und Wandern wird immer beliebter, dem Alltagsstress entfliehen, das Kind einfach nur mal ungezwungen laufen lassen oder der Gesundheit etwas Gutes tun. Über 40 % aller Menschen in Deutschland wandern in ihrem Urlaub oder in der Freizeit, das macht Wandern zu einer der beliebtesten Sportarten.

Lediglich der Schwierigkeitsgrad der Wanderwege trennt die Deutschen voneinander. Während Familien mit Kinderwagen einen befestigten Wanderweg benötigen, trauen sich Jugendliche oder Wandererfahrene sogar an steile Hänge und auf unwegsame Waldwanderwege. Eine gute Beschilderung macht es möglich, die Länge der Wanderwege einzuschätzen und immer auf dem richtigen Weg zu bleiben.

Wer sich nicht traut, alleine zu Fuß durch den Wald zu wandern, der kann sich Wandergruppen anschließen. Mittlerweile haben auch die Reiseveranstalter das Wandern entdeckt, und so können viele Angebote rund um das Allgäu, die Bayerischen Alpen oder den Rheinsteig verglichen werden. Meist sind in den Angeboten An- und Abreise, sowie Verpflegung und natürlich die Führung über den Wanderweg enthalten.

Schön wandern lässt es sich zum Beispiel im Harz. Hier kann man das Gebirge auf rund 100 Kilometern durchqueren. Landschaftlich locken der vielfältige Waldbestand des Mittelgebirges und dicht stehende Nadelbäume. Ziel einer Tour durch den Harz kann zum Beispiel der Brocken sein. Berchtesgaden am Königssee bietet Wanderwege über Wiesen mit leichtem Anstieg und schroffen Felswänden.

Im Allgäu hingegen begegnet man sanften Hügeln, aber auch rauschende Wasserfälle und Gebirgsbäche kreuzen den Weg des Wanderers. Hier kann man auch wunderbar in die Höhe wandern, um von den Gipfeln die Allgäuer Alpen zu überblicken. In der Fränkischen Schweiz sind Sportkletterer herzlich willkommen, denn die Kalkfelsen bieten jede Menge sportliches Vergnügen. Zahlreiche Burgen und Ruinen laden zum Verweilen ein.

In der Rhön, dem deutschen Mittelgebirge, das drei Bundesländer miteinander verbindet, liegen einige bekannte Berge. Beispielsweise die Wasserkuppe, hier führen mehrere schöne Wanderwege hinauf, und wer sich traut, kann sich den Gleitfliegern anschließen, die dort ihrem Hobby nachgehen. Auf dem ausgezeichneten Wanderweg „Hochrhöner“ besteht die Möglichkeit alle drei Bundesländer einmal zu „berühren“. Sehenswürdigkeiten gibt es auf dem Wanderweg genug, so stößt man auf das Kloster Kreuzberg oder auf das Rote und Schwarze Moor.

Wer es erst im Winter auf einen Wandertag durch die Wälder schafft, der darf nicht auf warme Handschuhe, einen Schal und Thermo-Unterwäsche verzichten. Im Winter gibt es neben den wunderschön verschneiten Wäldern auch frische, klare Luft zu schnuppern. Empfehlenswert sind hier zum Beispiel die Winterwanderwege im Bayerischen Wald. Die Wege sind gestreut und geräumt und führen um den Silberberg oder in den Nationalpark Bayerischer Wald. Bei Schnee lässt sich sicher der ein oder andere Luchs blicken.

Fazit: Wandern ist gesund, man atmet frische Luft und bewegt sich in freier Natur. Gleichmäßige Schritte durch die Landschaften stärken Knochen, Bandscheiben und Muskeln, von der Stressbewältigung mal ganz zu schweigen. Wandern bringt Entspannung, und die Bewegung in der Natur trägt zur Steigerung des Wohlbefindens bei.