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Skandinavisches Design

Skandinavisches Design

von Tina Keil

Wer sich das erste Mal mit Skandinavien beschäftigt, wird erstaunt sein, wie vielfältig die Natur sich dort gestaltet. Von einsamen Landschafen, hohen Bergen und Fjorden bis zu dichten Wäldern, Seen und ganz viel frischer und guter Luft. Zu Skandinavien gehören drei Länder: Dänemark, Norwegen und Schweden, und genauso vielfältig wie die Landschaft dort ist auch das skandinavische Design.

Skandinavische Designklassiker bringen die Atmosphäre der einsamen, aber gemütlichen Landschaften ins eigene Zuhause. Hier werden hauptsächlich helle Farben verwendet, was im langen skandinavischen Winter begründet liegt. Grundsätzlich ist die Einrichtung von der Natur inspiriert. Einfache und klare Formen, viel Licht und frische Farben bilden die Grundlage. Dabei wirken die hellen Holzmöbel richtig leicht, und das, obwohl massives Holz an sich einiges an Gewicht mitbringt. Die Räumlichkeiten sind in der Regel eher schlicht gehalten und wirken dadurch zeitlos. Die Möbel, die eine gewisse Erhabenheit ausstrahlen, werden durch Vasen, Skulpturen, Holzvertäfelung und andere skandinavische Stilelemente ergänzt. Um die Verbindung zum Natürlichen zu betonen, werden die Dekoelemente mit Blumen und Gräsern verziert. Kissen mit Blumenmustern und mit Ranken bemaltes Geschirr dürfen beim Skandinavischen Design nicht fehlen. Auch der typische und gemütliche runde Sessel ist ein Muss.

Wer sich inspirieren lassen möchte, kann das zum Beispiel bei Design House Stockholm tun. Neben Möbeln, diversen Dekoartikeln und Stoffen bietet der Hersteller auch Geschirr und Lampen. Ein Komplettangebot für die eigene Wohnung sozusagen. Tipps und Ideen, wie die erworbenen Gegenstände dann angeordnet werden, gibt es außerdem im Internet. Dort wird besonders Kiefer als Holz für Möbel, Böden und Decken empfohlen. Es ist besonders hell und robust, allerdings unlackiert und gegebenenfalls gebeizt. Die Struktur des Holzes wird im skandinavischen Stil beibehalten und zur besseren Betonung gewachst oder geölt. Die Möbel schaffen eine angenehme Atmosphäre und wirken zeitlos modern – harte Kanten gibt es nicht, stattdessen sind abgerundete Formen bei Stühlen, Tischen und Schränken zu finden.

Skandinavisches Design richtet sich ganz nach der Devise „weniger ist mehr“, steht dabei aber für hohe Qualität und gewinnt international immer mehr an Bedeutung. Und je nach Wunsch und Stil lässt sich der skandinavische Wohnungstraum zügig und relativ preisgünstig umsetzen. Die Schlichtheit macht es möglich, schnell ein individuelles Flair in die eigenen vier Wände zu bringen. Ein skandinavisches Bad kann beispielsweise durch den Einsatz einiger Dekoelemente schnell und einfach entstehen. Der Raum sollte insgesamt weiß gestaltet sein. Einen Hingucker bildet ein grüner Teppich, dazu kommen passende grüne Handtücher, und schon vermittelt das Bad den Eindruck von Freiheit und Offenheit. Auf kleine Dekoelemente wird bewusst verzichtet, und die verwendeten Regale und Schränke sind immer offen und an der Wand angebracht.

Die Entwicklung der Möbel und Dekoelemente orientiert sich immer an den Grundformen der Natur. Ganz besonders bekannt ist die Form „das Ei“. Arne Jacobsen, ein dänischer Designer und Architekt, hat 1958 einen sogenannten „Ei-Sessel“ entworfen und damit ein wichtiges Element in der Tradition der skandinavischen Möbelherstellung auf den Markt gebracht. Insgesamt gesehen wirken skandinavische Wohnungen locker und ungezwungen, Einfachheit und Funktionalität sind miteinander verknüpft und strahlen Wärme und Gemütlichkeit aus. Verbunden mit einer geringen Anzahl einladender Dekoelemente aus Glas, Stoff, Keramik und Holz wirkt das skandinavische Design vollständig.

Bildnachweis: Josh Evnin, http://www.flickr.com/photos/jevnin/4665292710/