Landleben

Geländewagen

Geländewagen als Zugmaschine für Pferdeanhänger

Geländewagen als Zugmaschine für Pferdeanhänger

von Tina Keil

Um einen Pferdeanhänger transportieren zu können, braucht man ein geeignetes Auto. Es sollte robust sein und mit einer Zuglast von ca. zwei Tonnen gut zurechtkommen. Für den Einsatz auf überwiegend aufgeweichtem, unebenem Boden und den Transport eines oder mehrerer Pferde lohnt sich ein Neuwagen nicht. Ein gebrauchter Geländewagen ist zu diesem Zweck um einiges sinnvoller, zumal dieser auch keine Probleme mit echten Bergstrecken hat.

Natürlich haben Geländewagen Vor- und Nachteile. Die Vorteile liegen klar auf der Hand, ein Geländewagen bietet aufgrund seiner Bauweise und der besseren Geländegängigkeit mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Zudem ist das Gefühl, „über“ dem Verkehr zu sitzen, sehr beliebt und eines der Hauptgründe für den Kauf von SUVs. Als Nachteil wird natürlich immer wieder der hohe Anschaffungspreis genannt, zudem ist der Treibstoffverbrauch von Geländewagen deutlich höher.

Beim Gebrauchtkauf eines echten Geländewagens muss man natürlich einiges beachten. Die Karosserien dieser Fahrzeuge sind oftmals sehr anfällig für Rost. Sie werden im offenen Gelände bewegt, und nicht selten leiden speziell die Diesel-Fahrzeuge an defekten Kopfdichtungen und kaputten Zylinderköpfen. Dann steht eine kostspielige Reparatur an, die aus dem Gebrauchtkauf schnell einen wirtschaftlichen Totalschaden macht. Zudem sollte gerade bei Anhängerfahrten am Berg das Untersetzungsgetriebe ordentlich funktionieren und die Differentialsperre ihren Dienst tun. Gerade bei rutschigem oder losem Untergrund wirkt die Differentialsperre Wunder – wieder auf der Straße, sollte diese aber wieder gelöst werden, um den Antriebsstrang nicht zu schädigen, denn dieser ist bei gebrauchten Geländewagen ohnehin oft stark strapaziert.

Gerade bei alten Gebrauchtfahrzeugen sollte man zudem berücksichtigen, dass es in Deutschland mittlerweile Umweltzonen gibt. Nicht jedes Gefährt erhält die grüne Plakette, und dann sind die grünen Umweltzonen tabu. Viele Offroader schaffen es nur bis zur Euro 3 Norm und damit zur gelben Plakette.

Der gebrauchte Geländewagen muss vorher besichtigt werden. Dabei sollte man besonders auf Roststellen und den Unterboden achten. Der Unterboden gibt nicht nur über dessen Pflege Aufschluss, sondern auch darüber, wie der Vorbesitzer den Wagen genutzt hat. Sind tiefe Kratzer am Unterboden vorhanden, wurde der Wagen offensichtlich oft in schwerem Gelände gefahren. Damit können schon Rückschlüsse auf möglichen Verschleiß gezogen werden. An den Differentialen, am Rahmen und am Getriebegehäuse sollte man nach Aufsitzspuren suchen.

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen sollte der Vorbesitzer natürlich auch mit den üblichen Fragen konfrontiert werden: Hatte der Wagen bereits einen Unfall, wurde das Fahrzeug im Gelände gefahren, und sind bereits Ersatzteile eingebaut worden? Natürlich auch personenspezifische Fragen: Sind die Sitze verstellbar? Bieten die Scheiben noch klare Sicht? Gibt es Steinschläge?

Die letztendliche Kaufentscheidung wird erst bei einer Probefahrt getroffen. War der Start des Wagens in Ordnung, funktioniert die Lenkung tadellos und können alle Gänge ohne Probleme geschaltet werden? Arbeiten Differentialsperre, Bremse, Heizung und Gebläse einwandfrei?

Sind all diese Fragen zufriedenstellend beantwortet, bleibt nur noch eins: Vertrag unterschreiben und das Auto direkt ummelden.